Jeder Apfelgärtner bemüht sich, die Äpfel nach der Ernte so gut wie möglich zu lagern, damit er im Winter davon profitieren kann. Doch auch bei der bestmöglichen Lagerung kann es zu gewissen Lagerkrankheiten kommen. Denn die sogenannten Lagerkrankheiten treten nicht aufgrund der Lagerung selber auf, sondern werden nur durch sie ausgelöst.
Die Stippigkeit
Hierbei handelt es sich um eine Mangelerscheinung, die sich durch einen bitteren Geschmack der Früchte und leicht eingesunkene und verfärbte Stellen zeigt. Bevor Bedenken auftauchen: Diese Früchte können immer noch bedenkenlos gegessen bzw. verarbeitet werden. Es ist eine Stoffwechselkrankheit, die auf einem Mangel von Kalzium basiert. Diesem kann vorbeugend entgegen getreten werden, indem Kalk, eventuell kohlensauren Kalk gedüngt wird.
Damit korrekt gedüngt werden kann, ist eine Bodenprobe empfehlenswert. Auch ein guter Beschnitt kann Abhilfe schaffen, solange ein zu starker Rückschnitt vermieden wird. Doch sollte auf Sommerschnitt umgestellt werden. Als besonders anfällig Sorten gelten der „Boskop“, der „Cox Orange“, „Goldparmäne“, „Gravensteiner“ und einige anderen Sorten.
Die Glasigkeit
Diese Erkrankung tritt bei erntefrischen Äpfeln auf und kann sich im Idealfall im Lager zurück bilden. Im Bereich des Kernhauses scheint das Fruchtfleisch wässrig und durchscheinend zu sein. Auch hierbei handelt es sich um eine Stoffwechselkrankheit. Betroffen ist der zuckerstoffwechsel in Zusammenhang mit hohen Temperaturen und zu hoher Sonneneinstrahlung. An diesen Bäumen ist ein unharmonisches Blatt-/Fruchtverhältnis zu verzeichnen. Dies ist daher das Hauptziel weiterer Erziehungsmaßnahmen des Baumes.
Zudem sollte mit einer Bodenprobe der Calcium-Gehalt bestimmt werden und bei Bedarf entsprechend gegengesteuert werden. Ein guter Rückschnitt, der das Wachstum des Baumes hemmt, führt zu einem besseren Blatt-/Fruchtverhältnis, was sich positiv auf die Qualität der Früchte auswirkt. Besonders anfällig sind die Sorten „Fuji“, „Gloster“, „Cox Orange“, „Alkmene“ und „Goldparmäne“. Glasige Früchte werden zunächst 10 Tage bei 10 – 15 °C zwischengelagert, bevor sie endgültig ins Lager gebracht werden.
Die Fleischbräune
Sie ist ab Dezember zu verzeichnen. Sie tritt oft auf, wenn die Äpfel zu spät geerntet und zu warm gelagert wurden. Doch auch hier kann ein Mineralmangel des Bodens der Auslöser sein. Daher kommen wir wieder zur Bodenprobe und der daraus resultierenden Kalkgabe bzw. einer adäquaten Düngung. Auch wenn das bräunliche Fruchtfleisch unschön ausschaut, können die Äpfel dennoch verarbeitet werden. Die Lagerbedingungen sollten kontrolliert werden. Eine Temperatur zwischen 1 und 6 °C wären optimal.
Kernhausbräune und Schalenbräune
Beide Erkrankungen werden durch eine zu späte Ernte und einen schlecht gedüngten Boden begünstigt. Auch die Lagerbedingungen sind wieder zu optimieren, damit diese möglichst nicht „ausbricht“.