Mit der Bezeichnung Einfachverglasung verbindet man Wärmeverlust, hohe Heizkosten und schlechter Schallschutz. Diese Argumente rufen wenig Begeisterung hervor, wenn man diese aus einer Immobilienanzeige entnimmt. Diese Art Verglasung ist in Deutschland laut Energieverordnungsgesetz sowieso nicht mehr zulässig. Natürlich gibt es auch hier einige Ausnahmen.
Einfachverglasung – Vorteile und Einsatzmöglichkeiten
Ein großer Vorteil sind die unschlagbaren günstigen Anschaffungskosten. Ein weiterer Vorteil ist das enorme Spektrum an Farben, die hier möglich sind. So sind unter anderem Kirchengläser und bemalte Scheiben in alten Häusern aus einfachen Gläsern hergestellt. Außerdem lassen diese Gläser viel Licht und Wärme durch, somit werden die Zimmer sehr hell und erwärmen sich außergewöhnlich schnell.
Aus diesem Grund werden einfach verglaste Fenster auch überall dort verwendet, wo deren Vorteile mögliche Nachteile überbieten. Kellerfenster werden auch heutzutage noch oft mit einfachen Gläsern ausgestattet. Auch Gartenhäuser und Glashäuser weisen oft eine Einfachverglasung auf. Sie kommen vor allem überall dort zum Einsatz, wo sie rein dekorative Zwecke erfüllen.
Einfachverglasung, Nachteile und mögliche Lösungen
Die Nachteile sind sehr zahlreich bei einfach verglasten Fenstern. So lassen diese viel mehr Wärme von innen nach Außen gegenüber Fenstern mit Doppelverglasung. Das bedeutet, teure Heizwärme entschwindet ins Freie, anstatt die Wohnung oder das Haus warm zu halten.
Das hat zur Folge, dass neben dem Geldbeutel der Bewohner auch die Umwelt belastet wird.
Dasselbe trifft auch beim Schallschutz zu. Auch hier stellen einfach verglaste Fenster kaum eine Barriere dar. Lärm von der Straße und alltägliche Geräusche können fast ungehindert ins Innere der Wohnung gelangen, genauso auch die Hitze des Sommers.
Trotz dieser vielen Nachteile ist es nicht immer unbedingt nötig, diese generell auszuwechseln. Es können zum Beispiel sogenannte Energie- und Kälteschutzfolien angebracht werden. Diese können die Wärmedämmung um bis zu 60 % steigern und somit die Heizkosten senken. Auch Vorsatzscheiben können diesbezüglich angebracht werden.
Unter Umständen ist es sogar möglich, eine zusätzliche Scheibe Glas einzubauen. Diese Möglichkeit sollte man allerdings Fachleuten überlassen, denn nur ein fachgerechter Einbau erhöht den Schallschutz und hält die Wärme in Innern der Wohnung fest.
Bei allen Sanierungsarbeiten sollte darauf geachtet werden, dass die neuen Fenster keinen besseren U-Wert aufweisen als die Außenwände. Ansonsten könnte es zu Schimmelbildung kommen, da die neuen Fenster nicht nur weniger Wärme, sondern auch weniger Zugluft durchlassen.
Bezüglich der Kostenfrage ist es oft rentabel wegen möglicher Zuschüsse nachzufragen. Solche Zuschüsse werden beim Einbau von dreifach verglasten Fenstern in der Regel genehmigt.